Druckgrafik

Vom Entwurf zum Stempel: Ein kleines DIY-Herzensprojekt

Header Stempel unendlich geliebt

Vor einiger Zeit habe ich an einem ganz besonderen kleinen Projekt gearbeitet: Ich habe meinen eigenen Stempel geschnitzt – mit dem Schriftzug „unendlich geliebt“.
Bevor es losgehen konnte, habe ich den Schriftzug erst ganz in Ruhe auf einem karierten Papier entworfen. Erst als die Form und die Wirkung für mich stimmten, habe ich die Skizze spiegelverkehrt auf eine weiche Gummiplatte übertragen. Das ging so:

Vorzeichnung unendlich geliebt
abpausen auf Transparentpapier

Um den Schriftzug auf die Gummiplatte zu übertragen, habe ich zuerst ein Stück Transparentpapier über meine Vorzeichnung gelegt und die Schrift noch einmal sauber nachgezeichnet. Dieses Transparentpapier legte ich anschließend mit der beschriebenen Seite nach unten auf die Gummiplatte (mit ein bisschen Klebeband absichern, damit es nicht verrutscht!). Anschließend bin ich mit einem Falzbein gleichmäßig darüber gefahren. Durch den leichten Druck haben sich die Bleistiftlinien sauber auf das Gummi übertragen – perfekt als Vorlage für den späteren Schnitt.

fertig übertragen auf Transparentpapier
Abdruck vorbereiten auf das Stempelgummi

Vor einiger Zeit habe ich mir hochwertiges Schnitzwerkzeug von Pfeil gegönnt – und der Unterschied ist wirklich enorm. Die klapperigen Sets mit den austauschbaren Messern, die ich früher benutzt habe, ließen sich nie richtig kontrollieren. Ich hatte immer das Gefühl, besonders vorsichtig sein zu müssen, damit mir das Messer nicht abrutscht.

Mit meinen neuen, hochwertigen Messern ist das ganz anders. Sie liegen gut in der Hand, sind sehr scharf und dadurch erstaunlich präzise zu führen. Endlich kann ich sauber und kontrolliert arbeiten, selbst an winzigen Details. Das Schnitzen macht so viel mehr Freude, wenn das Werkzeug zuverlässig ist und die Bewegung wirklich dem entspricht, was man sich vorstellt.

übertragener Schriftzug
fleißig Schnitzen

Dieser Prozess – vom Entwurf über das Übertragen bis hin zum vorsichtigen Herausarbeiten jeder einzelnen Linie – macht mir große Freude.

und fertig
noch den Rand entfernen

Um unschöne Ränder beim späteren Drucken zu vermeiden, lohnt es sich, die nicht zum Motiv gehörenden Gummiteile mit einem scharfen Messer oder einem Skalpell auf einer Schneideunterlage sauber abzuschneiden. Daher ist es auch nicht nötig, jeden Bereich des Stempels bis ganz an den Rand zu bearbeiten, wenn man schon vorher weiß, dass diese Stellen ohnehin entfernt werden. 

Skalpell Rand Entfernung
fertiger Stempel

Für den Druck selbst gibt es verschiedene Möglichkeiten. Klassisch verwendet man Linoldruckfarbe, die mit einer Walze aufgetragen wird. Das hat etwas wunderbar Nostalgisches und macht richtig Spaß – dazu findet ihr auf meiner Homepage auch Ideen, Materialtipps und Beispiele.

Diesmal wollte ich jedoch eine zeitsparende und kostengünstigere Variante ausprobieren. Mit den VersaFine ClairStempelkissen von Tsukineko lassen sich Linolschnittmotive unglaublich unkompliziert auf Papier drucken. Man legt den Stempel dazu einfach mit der Motivseite nach oben auf den Tisch und tupft mit dem Inkpad sorgfältig darüber, bis alle Linien gut eingefärbt sind. Für dieses Projekt habe ich die Farbe „Twilight“, ein wunderschön tiefes Dunkelblau, benutzt.

einfärben mit VersFine Clair Farbe
und der Druck

Am Ende ist mein Druck nicht perfekt geworden – und das ist völlig in Ordnung. Die kleinen Unregelmäßigkeiten, die winzigen Schnitzer erinnern daran, dass hier wirklich etwas von Hand entstanden ist und nicht maschinell hergestellt. Für mich liegt die Freude genau in diesem Prozess: im Entwerfen, Übertragen, Schnitzen und Ausprobieren.

Ich wünsche euch viel Freude für eigene Stempelprojekte!

Eure Grete

Ihr wollt mehr über das Drucken erfahren? Schaut gerne hier vorbei!

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